Nützliches und erstaunliches Wissen über Bäume
Der älteste Baum der Welt
Der älteste Baum der Welt ist ein sogenannter „Klonbaum“ namens „Old Tjikko“. Es handelt sich hierbei um eine gemeine Fichte (Picea abies) und sie steht im Nationalpark Fulufjället in Schweden. Ihr Alter ist durch Radiokohlenstoffdatierung des Wurzelsystems auf 9.550 Jahre datiert worden.
Von außen wirkt „Old Tjikko“ eher gedrungen und unscheinbar. Der prominente Stamm an sich ist noch relativ jung, nutzt aber das 9.550 Jahre alte Wurzelsystem. Insgesamt wurden verscheiden alte Wurzeln gefunden.
Das geschieht durch das sogenannte „Klonen“. Wenn ein herabhängender Ast in den Boden einwurzelt oder ein neuer Stamm aus einem abgestorbenen Teil (vegetative Vermehrung) entwächst entsteht eine „Klonkolonie“.
Die älteste Klonkolonie ist vermutlich allerdings im Südwesten Tasmaniens zu finden. Mit Namen Lomatia tasmanica, sie wurde bisher ausschließlich hier gefunden und gehört zu der Familie der Silberbaumgewächse.
Ihr Alter wird auf mindestens 43.600 geschätzt, wurde aber noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Der größte Baum der Welt
Der größte Baum der Welt ist der „Hyperion“, ein Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens). Er steht im Redwood-Nationalpark in Kalifornien und ist 115,85 Meter hoch und wird auf 700 - 800 Jahre geschätzt.
Der höchste Laubbaum
Der höchste Laubbaum der Welt ist ein "Gelber Meranitbaum" er ist 100,8 Meter hoch und steht auf Borneo. Er ist ein Emergent, das heißt ein Urwaldriese oder Übersteher im Regenwald.
Der dickste Baum der Welt
Der dickste Baum der Welt ist „Árbol del Tule“ eine mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum). Der Umfang seiner Stämme beträgt 46 Meter und er ist ca. 1400-1600 Jahre alt. Árbol del Tule steht in Santa María del Tule in Mexiko.
Ältester Baum in Deutschland
Der älteste Baum in Deutschland ist vermutlich die „Dorflinde Aua“ mit ca. 1000 - 1200 Jahren. Sie hat einen Stammumfang von 6,7 Metern, ist eine Linde und steht in Neuenstein im Landkreis Bad Hersfeld-Rotenburg in Hessen.
Bäume helfen gegen den Klimawandel!
Sauerstoff ist ein Abfallprodukt der Photosynthese. So kann eine 100 jährige Buche etwa 13 kg Sauerstoff produzieren und ca. 3,5 kg CO2 absorbieren. (Lesetipp: www.naturimgarten.at)
Bäume sind natürliche Klimaanlagen!
Sie geben über ihre Blätter Wasser in die Umgebung ab und zusammen mit ihrem Schatten können sie die Umgebung bis zu 15 Grad abkühlen! Laut Forschern der niederländischen Universität Wageningen entspricht die Kühlleistung eines Baumes 20 bis 30 Kilowatt, das ist etwa so viel, wie zehn Klimaanlagen leisten.
Bäume haben Selbstheilungskräfte!
Bäume können mit der sogenannten Kallusbildung Verletzungen, ähnlich wie bei der menschlichen Haut heilen. Allerdings kann dieser Vorgang einige Jahre dauern, bzw. bei großen Wunden auch nie vollständig abgeschlossen werden.
Bäume kommunizieren miteinander!
An den Wurzeln der Bäume wachsen Pilze, die ein Netzwerk bilden. So ist die Annahme, dass Bäume über dieses Netzwerk Informationen bezüglich Witterungsbedingungen, Trockenheit oder Schädlingsbefall austauschen. Das größte Myzel ist ca. 9 Quadratkilometer groß, wiegt über 600 Tonnen und ist mehr als 2400 Jahre alt, es gilt als das größte Lebewesen der Welt und lebt in Oregon (USA).
Auch helfen Bäume über ihre Wurzeln anderen benachbarten Bäumen, wenn diese mal einen Nährstoffengpass haben, oder noch zu klein sind, um genug abzubekommen.
Blattwerk:
Verdunstungskühlung: Durch den Prozess der Transpiration, bei dem Bäume Wasser über ihre Blätter abgeben, wird Feuchtigkeit in die Umgebung abgegeben. Dieser Vorgang hat einen kühlenden Effekt, ähnlich wie eine Verdunstungskühlung, und kann die Temperatur in der Nähe des Baumes senken.
Feuchtigkeitsregulierung: Bäume können die Feuchtigkeit in der Umgebung regulieren, insbesondere in trockenen Regionen. Durch die Verdunstung des Wassers über ihre Blätter erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit und tragen zur Schaffung eines angenehmeren Mikroklimas bei.
Stamm:
Der Stamm eines Baumes hat mehrere wichtige Funktionen. Er trägt das Gewicht des Baumes und bietet strukturelle Unterstützung. Der Stamm transportiert Wasser und Nährstoffe vom Wurzelsystem zu den Zweigen, Blättern und anderen Teilen des Baumes. Außerdem dient der Stamm als Speicherorgan für Nährstoffe und Wasser.
Aufbau: Der Baumstamm besteht aus verschiedenen Schichten und Geweben. Die äußere Schicht ist die Rinde, die den Stamm vor äußeren Einflüssen wie Trockenheit, Hitze oder Schädlingen schützt. Direkt unter der Rinde befindet sich das Kambium, eine dünne, wachstumsaktive Schicht, die für das Dickenwachstum des Baumes verantwortlich ist. Darunter liegt das Holz oder Xylem, das Wasser und Nährstoffe vom Wurzelsystem nach oben transportiert. Das Phloem, eine weitere Gewebeschicht, ist für den Transport von Assimilaten wie Zucker verantwortlich.
Jahresringe: Die Jahresringe im Baumstamm sind ein Ergebnis des jährlichen Wachstumszyklus des Baumes. Jeder Jahresring besteht aus einer helleren Frühholzzone und einer dunkleren Spätholzzone. Die Anzahl der Jahresringe kann verwendet werden, um das Alter eines Baumes abzuschätzen und Informationen über das Klima oder Umweltbedingungen während der Lebenszeit des Baumes zu gewinnen.
Wundreaktion: Der Baumstamm hat die Fähigkeit, auf Verletzungen oder Wunden zu reagieren. Wenn der Stamm durch Verletzungen wie Schnitte oder Brüche geschädigt wird, kann der Baum versuchen, die Wunde zu heilen, indem er neues Gewebe bildet und die Wunde umschließt. Dieser Prozess wird als Wundreaktion oder Kallusbildung bezeichnet.
Schutzfunktion: Die Rinde eines Baumes dient als Schutzschicht gegen äußere Einflüsse wie Feuer, Schädlinge oder Krankheiten. Eine raue oder furchige Rinde kann eine bessere Schutzfunktion bieten, indem sie es Schädlingen erschwert, in den Baum einzudringen, oder indem sie Wasser- und Nährstoffverluste verringert.
Die Art der Rinde ist von der Baumart abhängig, eher schnell wachsende (z.B. Birken) und junge Bäume haben eine glatte Rinde. Langsam wachsende (z.B. Eichen) haben eine eher raue und furchigere Rinde.
Wurzeln:
Die Wurzeln eines Baumes haben mehrere wichtige Funktionen. Sie verankern den Baum im Boden und bieten strukturelle Stabilität. Die Wurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe aus dem Boden auf und transportieren sie zu den anderen Teilen des Baumes. Darüber hinaus dienen die Wurzeln als Energiespeicher und unterstützen das Wachstum und die Regeneration des Baumes.
Viele Bäume haben eine symbiotische Beziehung mit Pilzen, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Die Pilze bilden eine Verbindung mit den Wurzeln des Baumes und helfen bei der Nährstoffaufnahme, insbesondere bei der Aufnahme von Phosphor und anderen Mineralien. Gleichzeitig erhalten die Pilze Nährstoffe und Zucker von den Baumwurzeln.
Die Wurzeln tragen zur Stabilität des Bodens bei und verhindern Erosion. Durch ihr Netzwerk halten sie den Boden zusammen und reduzieren den Abtrag durch Wind und Wasser. Bäume mit starken Wurzelsystemen können dazu beitragen, Steilhänge zu stabilisieren und Bodenerosion zu verhindern.
Ein Myzelnetzwerk besteht aus feinen Pilzhyphen, die sich im Boden ausbreiten und eine symbiotische Beziehung mit den Baumwurzeln eingehen. Diese Pilze werden als Mykorrhizapilze bezeichnet und bilden eine Verbindung zwischen den Bäumen. Über das Myzelnetzwerk können Bäume Nährstoffe und Wasser miteinander teilen. Ein Baum mit einem guten Zugang zu Ressourcen kann überschüssige Nährstoffe über das Myzelnetzwerk an andere Bäume weitergeben, die in schwierigeren Umgebungen oder unter ungünstigen Bedingungen wachsen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Bäume über das Myzelnetzwerk Informationen über Schädlingsbefall oder andere Bedrohungen austauschen können. Wenn ein Baum von Schädlingen angegriffen wird, kann er bestimmte chemische Signale freisetzen, die über das Myzelnetzwerk von anderen Bäumen wahrgenommen werden. Diese Bäume können dann Abwehrmechanismen aktivieren, um sich auf den Angriff vorzubereiten.
Bäume können auch auf Stresssituationen wie Trockenheit oder Nährstoffmangel reagieren, indem sie über das Myzelnetzwerk Signale senden. Wenn ein Baum in einer solchen Situation ist, kann er chemische Signale freisetzen, die andere Bäume dazu anregen, ihre Wasseraufnahme oder Nährstoffaufnahme anzupassen, um die gesamte Gruppe zu schützen.
Da der Klimawandel voranschreitet und es auch in unserer Region immer wärmer und trockener wird ist hier eine kleine Auswahl von klimaresistenten Bäumen:
Ginkgo (Ginkgo biloba)

Ginkgo (Ginkgo biloba):
Eigenschaften:
• Winterhart
• Windfest
• Stadtklimafest
• Hitzebeständig
Boden und Standort:
durchlässig bis normal; sonnig bis halbschattig
Blüte, Blatt und Frucht:
Die Blüte ist eher unscheinbar im April/Mai. Die Blattform ist einzigartig und weithin bekannt. Weibliche Exemplare bekommen mirabellenartige Früchte, die im reifen Zustand penetrant nach ranziger Butter riechen, daher werden in den Städten nur mehr männliche Exemplare gepflanzt. Die Samen gegart essbar.
Die Blätter sind einzigartig, Ginkgos zählen noch nicht zu den Nadel- oder Laubbäumen. Die Art ist schon mehrerer Millionen Jahre alt und daher sehr anpassungsfähig, was das Klima anbelangt.
Größe:
Aufrecht, breit ausladende, kegelförmige Krone.
Breite: 500 - 1000 cm
Höhe: 3000 - 4000 cm
Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)
Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)
Eigenschaften:
• Winterhart
• Windfest
• Stadtklimafest
• Hitzebeständig
Boden und Standort:
trocken bis feucht, durchlässig, nährstoffreich, neutral bis stark alkalisch, normaler, lockerer Gartenboden; Standort Sonne
Blüte, Blatt und Frucht:
Blüte ab April, klein und weiß. Blätter erinnern an die Blätter eines Olivenbaumes. Fruchtbesatz nicht zum Verzehr geeignet, aber einkochbar.
Größe:
Breit, aufrecht
Breite:300 - 400 cm
Höhe: 300 - 400 cm

Lederhülsenbaum (Gleditsia tiracanthos „Skyline“)

Lederhülsenbaum (Gleditsia tiracanthos „Skyline“):
Eigenschaften:
• Winterhart
• Stadtklimafest
• Hitzebeständig
• Eher windgeschützt pflanzen, da das spröde Holz zu Bruch neigt
Boden und Standort:
Am besten volle Sonne, windgeschützt. Gedeiht bei nahezu allen Böden, Staunässe sollte vermieden werden.
Blüte, Blatt und Frucht:
Blüte im Juni/Juli. Grüngelbe in Trauben zusammenstehende üppige Blüten, sehr bienenfreundlich. Gefiederte Blätter, bis zu 28 cm lang. Bis zu 40 cm lange Hülsen, im Herbst grün, im Winter braun ledrig im kahlen Geäst.
Größe:
Aufrecht, kegel- bis kugelförmiger Wuchs
Breite: 600 - 700 cm
Höhe: 1500 - 2000 cm
Dreilappiger Ahorn (Acer monspessulanum)
Dreilappiger Ahorn (Acer monspessulanum)
Eigenschaften:
• Winterhart bis -20°C
• Überpflasterung aufgrund der Flachwurzlung nicht empfohlen
• Trockenheitresistent
• Hitzebeständig
• Befestigt Hänge
Boden und Standort:
Er hat eine Vorliebe für trockene bis frische, felsige und kalkreiche Böden, willkommen ist ein gewisser Lehmgehalt. Sonniger Standort, Windschutz nicht notwendig.
Blüte, Blatt und Frucht:
Grüngelbe Blüten in hängenden Doldentrauben im April/Mai, leicht duftend. Das Blatt besteht aus drei ausgeprägten Lappen, glänzt in einem frischen Grün, unterseits schimmert es bläulich. Es fühlt sich etwas ledrig an. Bei den typisch geflügelten, rot gefärbten Nussfrüchten sind die Flügel fast parallel zueinander angeordnet.
Größe:
Trichterförmig, aufrecht, ausladend, locker gewachsen.
Breite: 400 - 700 cm
Höhe: 500 - 700cm
